Artists on wheels

Die gerade hochkochende Debatte um KI-generierte Texte und deren Folgen für die Schule (am meisten geredet wird über ChatGPT) hat einen etwas weniger beachteten Nebenzweig. Dort geht es um künstliche Intelligenz, mit der Bilder erzeugt werden. Oder gar Kunst?!? Auch hier geht es eigentlich sehr spannend zu, wenn auch nicht gleich vermutet wird, dass künftig das Schummeln in Schule und Uni kaum noch verhindert werden könnte. Als das Fotografieren 1839 mit der Veröffentlichung des Daguerreotypie-Verfahrens plötzlich allen zugänglich wurde, schrieb die Pariser Presse: „Von heute an ist die Malerei tot“. Dass nun plötzlich jeder faszinierende Bilder produzieren könnte, wurde als Akt der Demokratisierung im Reich der Bilder zwar von einigen begrüßt, die Euphorie jedoch getrübt durch die Erkenntnis, dass nun eben auch jeder Depp Bilder machen könnte. Dass hinter einem halbwegs guten Bild kein wenigstens halbwegs kluger Kopf stecken müsste, und dass man die Bilder ohne die Mühe des Akademiestudiums machen könnte, all das war den Gebildeten ein Dorn im Auge, und die Abgesänge auf das Echte und Ehrwürdige waren allenthalben laut. Und dann kam es anders, und die tot gesagte Malerei erfand sich mit aller Macht neu. Kann es sein, dass unsere aktuelle Mediendebatte Züge des gleichen übertriebenen Pessimismus haben könnte wie seinerseits die um die Fotografie? Zur Entspannung stelle ich folgende Spielerei ein, die ich als Vespa-Fahrer und Kunstfreund mit der offen zugänglichen KI-Software des Münchener Startups StabilityAI gemacht habe. Stable Diffusion ist Open-Source und läuft auf einer herkömmlichen Grafikkarte. Meine Eingabe war immer gleich: [Name Künstler] on Vespa Scooter. Viel Spaß mit den Ergebnissen!           Jochen Dietrich

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